April 2000

4 Songs (3 eigene Kompositionen, 1 Coversong).
Band: Spellcraft, Stil: Metal.
Benötigte Zeit: 1 Woche für die Aufnahmen, 1/2 Woche für Downmix..etc.
Eingesetztes Equipment:
Fostex VR800 8-track HD-Recorder,Behringer MX2642A Mixer,Behringer MX2004A Mixer,Alesis Midiverb IV, Alesis Quadraverb, 2 Behringer Autocom, Behringer Ultragain,AKG C1000s (2 Stück),Shure Beta 52,Shure SM 57(2 Stück),Shure SM58(3 Stück),billige Stereoanlage

Mit dieser Aufnahme wurde seinerzeit mein neu erworbener 8-Spur Recorder eingeweiht. Ich hatte die Absicht, mich auf erste Demoaufnahmen mir meiner eigenen Band vorzubereiten, und als die befreundete Band "Spellcraft", die damals mit uns den Probenraum teilte, ihrerseits auch Interesse an einem Demo äußerte, war klar, welche Band zuerst als Versuchkaninchen herhalten würde. Nein, im Ernst, ich denke, es profitierten beide Seiten von dieser Aktion. Es sollte sich herausstellen, daß der Fokus dieses Projekts weniger auf der Bedienung des Recorders liegen würde - denn die war angenehm einfach - sondern mehr auf dem ganzen drum und dran: Vorbereitung der Musiker, Zeitliche Planung, und Betreuung der Musiker (und das vor allem zwischen den Takes). Wir haben mit dem leichtesten der geplanten Songs begonnen, da die Musiker vorher noch nie an einer ernsthaften Aufnahme garbeitet hatten. Zuerst wurde also ein "Benjamin-Blümchen-Soundtrack-Cover" aufgenommen, die altbekannte Hörspiel-Melodie. Töröööö und so. Das Lied wurde am Stück "live" eingespielt, weil es zwischen den Strophen keinen erkennbaren Takt gibt, und die Band da jedesmal neu ansetzt und sich irgendwie wieder in den Takt reinwurschtelt.

Die folgenden drei Lieder sollten nicht "live" eingespielt werden, aber auch nicht zum Klick (was ja bekanntlicherweise nicht jedermanns Sache ist). Also wurden zuerst die Mikros für die Instrumente positioniert, die in den 3 folgenden Liedern die Basic-Tracks spielen sollten. Das waren 2 Gitarren, der Bass und die Drums. Die Drums waren höllenlaut, darum wurden die Gitarrenamps Bühnenmässig ganz eng (mit SM57/SM58) abgenommen. Der Bass ging über den D.I.-Out des Bassamps ins Pult. Die Drums wurden mit 2 C1000 als Drum-Overheads,einem SM57 auf der Snare, und einem Beta52 in der Kickdrum bestückt. Die Amps wurden so leise wie möglich gedreht um das Übersprechen in die Overheads in Grenzen zu halten. Die Gesamtlautstärke im Raum war aber trotzdem so hoch, dass ich ohne kurze Testaufnahmen kaum beurteilen konnte, ob die Mikros gut positioniert waren. Nach Abschluss der Basic-Tracks wurden dann Vocals und Solos aufgenommen, und jede Menge ge-(auto)-Puncht. Der Song "Helpless", eine Ballade, machte dabei am meisten Arbeit und verzögerte den gesamten Zeitplan. Bei "Helpless" gab es ausser den Drums kaum einen richtigen "Basic Track", und so ziemlich jede Spur wurde erst später aufgenommen (insgesamt 16 Stück). "Helpless" beanspruchte auch die meiste Zeit im Downmix, weil aufgrund technischer Beschränkungen erst mal auf 8 Spuren runtergebounct werden musste, bevor ein anständiges Mixen möglich war. Die fertigen Mixe (es wurde aus Zeitgründen direkt im Probenaum auf Minidisk gemischt) wurden bei mir via S/P-DIF in den Rechner übertragen, und per Netzwerk zu einem Bekannten zum Brennen geschickt.

Bei dieser Aufnahme habe ich sehr zu schätzen gewusst, das die Spellcrafter mir ihr Mischpult zur Verfügung stellten. Mein eigenes war damals nicht groß genug, um sowohl die Mikrophone als auch die 8 Tape Returns des Recorders gleichzeitig zu betreiben. Die Arbeit mit zwei Pulten war zwar machbar, aber die Erfahrungen bei dieser Aktion haben letztlich zum Kauf meines aktuellen (Inline-)Pultes geführt.